Einleitung: Im Bereich des internationalen SEO (Suchmaschinenoptimierung) ist es entscheidend, dass Ihre Inhalte korrekt in verschiedenen Ländern und Sprachen angezeigt werden. Ein zentrales Werkzeug dabei sind die sogenannten Hreflang-Tags. Sie helfen Suchmaschinen zu erkennen, welche Version Ihrer Website einem Nutzer basierend auf dessen Sprache und Standort angezeigt werden soll. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was Hreflang-Tags sind, wie Sie sie richtig implementieren und welche häufigen Fehler vermieden werden sollten.
Was sind Hreflang-Tags?
Hreflang-Tags sind HTML-Tags, die genutzt werden, um Suchmaschinen anzugeben, welche Sprach- oder Länderversion einer Webseite angezeigt werden soll. Dies ist besonders wichtig für Websites, die Nutzer aus unterschiedlichen Ländern ansprechen und mehrsprachige Inhalte anbieten.
Ein einfaches Beispiel: Wenn ein Nutzer in Mexiko Ihre Seite besucht, möchten Sie sicherstellen, dass er die spanische Version für Mexiko sieht und nicht die spanische Version für Spanien, die eventuell andere Währungseinheiten, Lieferinformationen und rechtliche Angaben enthält.
Warum sind Hreflang-Tags wichtig?
Hreflang-Tags verhindern, dass falsche Versionen Ihrer Seite in den Suchergebnissen erscheinen. Ohne korrekt implementierte Tags könnte es passieren, dass z. B. die Schweizer Version Ihrer Seite in Deutschland rankt oder die spanische Version für französche Nutzer in Frankreich wird Nutzern in der Schweiz angezeigt. Dies führt nicht nur zu einem schlechten Nutzererlebnis, sondern kann auch Ihre Conversion-Rate negativ beeinflussen, wenn Nutzer auf falsche Preise, falsche Währungen oder irreführende Informationen stoßen.
Wie funktionieren Hreflang-Tags?
Hreflang-Tags werden im Header der HTML-Seite platziert und weisen auf die URL hin, die einer bestimmten Sprach- oder Länderversion entspricht. Der Aufbau eines solchen Tags sieht wie folgt aus:
<link rel=»alternate» hreflang=»de-DE» href=»https://example.com/de/» />
In diesem Beispiel bedeutet „de-DE“, dass diese Version für deutschsprachige Nutzer in Deutschland bestimmt ist. Es gibt dabei klare Regeln, wie Sie Sprache und Land kodieren müssen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Häufige Fehler bei der Implementierung von Hreflang-Tags
Unterschiedliche Hreflang- und Canonical-Tags
Die Hreflang-Tags müssen mit den sogenannten «Canonical»-Tags übereinstimmen. Ein Canonical-Tag sagt der Suchmaschine, welche Version einer Seite als Hauptversion angesehen werden soll. Wenn der Canonical-Tag eine andere Seite angibt als der Hreflang-Tag, führt dies zu Verwirrung. Die Suchmaschine weiß nicht, welche Seite als Hauptseite indexiert werden soll, was zu Ranking-Problemen führen kann.
Tipp: Stellen Sie sicher, dass die Canonical-Tags immer mit den Hreflang-Tags übereinstimmen.
Falsche oder nicht-existierende URLs
Links in Hreflang-Tags müssen tatsächlich live und erreichbar sein. Fehler wie 404-Seiten (Seite nicht gefunden) oder Weiterleitungen (301 Redirects) sollten unbedingt vermieden werden. Wenn die angegebene URL nicht funktioniert, wird die Hreflang-Tag-Konfiguration ignoriert und der gewünschte Effekt verpufft.
Tipp: Prüfen Sie regelmäßig, ob die URLs Ihrer Hreflang-Tags korrekt funktionieren und keine Weiterleitungen oder Fehlerseiten zurückgeben.
Falsche Sprach- oder Ländercodes
Es ist wichtig, die richtigen ISO-Codes für Sprache und Land zu verwenden. Beispielsweise ist der Sprachcode für Japanisch «ja», während der Ländercode für Japan «jp» ist. Es wäre also falsch, „ja-ja“ oder „jp-jp“ zu verwenden. Ein häufig gemachter Fehler ist auch die Annahme, dass es für Länder wie Österreich oder Regionen wie die EU eigene Sprach- oder Ländercodes gibt – das ist nicht der Fall.
Tipp: Nutzen Sie immer die standardisierten ISO-Codes für Sprachen und Länder. Eine Liste dieser Codes finden Sie z. B. auf Wikipedia.
Fehlerdiagnose: Wie finden Sie Hreflang-Probleme?
Wenn Ihre Hreflang-Tags nicht richtig funktionieren, kann dies zu einer schlechten Performance in internationalen Suchergebnissen führen. Um solche Probleme zu diagnostizieren, können Sie folgende Schritte unternehmen:
Nutzen Sie SEO-Tools
Tools wie SEMrush oder Ahrefs können Ihnen helfen, die richtigen Rankings in verschiedenen Ländern zu überwachen. Wenn Sie feststellen, dass in Deutschland Ihre Schweizer oder Liechtensteinische Seite rankt, obwohl eine spezifische EU-Version existiert, deutet dies auf ein Problem mit den Hreflang-Tags hin.
Prüfen Sie Ihre Google Search Console
Die Google Search Console zeigt spezifische Fehler im Zusammenhang mit Hreflang-Tags, z. B. sogenannte „No Return“-Fehler. Diese Fehler treten auf, wenn Ihre Seiten nicht wechselseitig miteinander verlinkt sind, d. h., die Seite in Sprache A verweist nicht korrekt auf die Seite in Sprache B und umgekehrt.
Eine einfache Möglichkeit, Fehler in den Hreflang-Tags zu entdecken, ist die Quelltextansicht („View Source“) Ihrer Seite. Überprüfen Sie, ob die Hreflang-Tags korrekt gesetzt sind und ob sie die richtigen URLs sowie Sprach-/Länderkombinationen verwenden.
Fazit: Warum Hreflang-Tags Ihre SEO-Strategie stärken
Eine korrekte Implementierung der Hreflang-Tags ist entscheidend für den Erfolg Ihrer internationalen SEO-Strategie. Sie sorgt dafür, dass Ihre Website in den richtigen Märkten und für die richtige Zielgruppe sichtbar wird, was letztendlich zu einer besseren Benutzererfahrung und höheren Conversion-Rates führt.
Die Arbeit mit Hreflang-Tags kann kompliziert wirken, aber wenn Sie die in diesem Ratgeber genannten Schritte befolgen und gängige Fehler vermeiden, können Sie sicherstellen, dass Ihre Inhalte weltweit korrekt angezeigt werden.
Zusammengefasst:
- Implementieren Sie Hreflang-Tags korrekt, um das internationale SEO zu verbessern.
- Vermeiden Sie häufige Fehler wie falsche Sprach-/Länderkombinationen, nicht übereinstimmende Canonical-Tags und defekte Links.
- Verwenden Sie Tools zur Diagnose und Fehlerbehebung, um sicherzustellen, dass Ihre Website optimal rankt.
Befolgen Sie diese Ratschläge, und Sie werden Ihre internationale Sichtbarkeit deutlich verbessern!